Dominikanerinnenkloster
Das ehemalige Dominikanerinnenkloster ist eines der schönsten Gebäude in Radlje ob Dravi. Es beherbergte die älteste Apotheke Europas, und seine Bewohnerinnen ließen in der Nähe die berühmte Kalvarienberg-Anlage mit dem Kreuzweg errichten.
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Adresse
2360 - Radlje ob Dravi

Das Dominikanerinnenkloster wurde im Jahr 1251 von Siegfried von Mahrenberg und seiner Mutter Gizele gegründet. Es erlebte seine Blütezeit zwischen dem 13. und 15. Jahrhundert. Im 16. Jahrhundert wurde es von den Türken beschädigt und zweimal von Bränden heimgesucht. Aufgrund des schlechten baulichen Zustands errichteten die Nonnen zwischen 1649 und 1666 praktisch ein neues Kloster, das jedoch 1782 im Zuge der josephinischen Reformen aufgelöst wurde.
Heute ist das Kloster ein bedeutendes kulturelles Denkmal mit architektonischen Details des frühen Barocks.
Die einstige Klosterkirche
Nach der Auflösung des Klosters im Jahr 1974 zeigte ein Bauplan, dass es dort auch eine Klosterkirche gab, die erstmals 1170 erwähnt wurde. Laut Plänen aus 1784 war das Kloster ein zweigeschossiges Gebäude, das zwei Innenhöfe umschloss und vollständig von einer Mauer umgeben war. Die Kirche war direkt an das Klostergebäude angebaut. Im nördlichen Teil des Klosterkomplexes befanden sich das Verwaltungs- und Wirtschaftsgebäude, während sich im westlichen Bereich der Klostergarten erstreckte. Heute sind noch der südliche Trakt, der nordwestliche Teil des Klosters sowie das Verwaltungs- und Wirtschaftsgebäude erhalten, die hauptsächlich architektonische Details des frühen Barocks aus dem 17. Jahrhundert zeigen.
Die erste Apotheke Europas
Das Dominikanerinnenkloster spielte eine bedeutende Rolle für das ehemalige Mahrenberg und seine Umgebung, da sich dort verschiedene Tätigkeiten entwickelten: Apothekenwesen, Musik, Wohltätigkeit, Gesundheitsversorgung, Bildung und Seelsorge. Seit 1666 bestand im Kloster die erste Apotheke Europas, die eine Art Labor namens „Apothekhenkhuvjl“ beherbergte. Die erste bekannte Apothekerin im 17. Jahrhundert war Ksaverija Grembsova (Kremsova), die nicht nur die erste Pharmazeutin in der Region, sondern auch in ganz Slowenien war. Sie wirkte in Mahrenberg auch als Ärztin.
Marienstatue und Klosterportal
Die Marienstatue auf einem hohen Steinsockel, die ursprünglich vor dem Kloster stand, wurde nach dessen Auflösung zunächst vor das Gebäude des ehemaligen Gerichts verlegt und schließlich 1978 vor die Kirche des hl. Michael in Radlje ob Dravi gebracht. Das Portal, das einst den Eingang zum Kloster bildete, wurde entweder vor oder nach dem Zweiten Weltkrieg in die Südfassade des Herrenhauses Mahrenberg eingearbeitet.
Quelle:
Občina Radlje ob Dravi. (2007) Radlje z okolico. Biseri naše kulturne krajine. Projekt operativnega programa Slovenija-Avstrija 2007-2013.